Geschichte
Bereits im Jahre 1943 unterstützte der Gemeinderat wegen der damals in Uetikon herrschenden Wohnungsnot ein „Initiativ-Komitee für Wohnbauförderung“. Die Gründungsversammlung der Baugenossenschaft Uetikon am See (BGU) wurde am 29. Dezember 1944 im Restaurant Freischütz abgehalten. Hauptinitiant war Walter Schillinger, Maurer. Zum ersten Präsident wählte die Versammlung Hans Kunz, Mechaniker. Raymund Häfeli, Architekt, wurde zum Aktuar bestimmt. Er war dann auch die treibende Kraft hinter den ersten Bauten. Als Revisoren zeichneten Hans Dietschweiler, Baumeister und Fritz Hirt, Geometer, verantwortlich.
Am 18. April 1946 konnten an der Gartenstrasse die ersten Wohnbauten, 6 Einfamilienhäuser, aufgerichtet werden. Das Land kaufte die BGU von der Konsumgenossenschaft. Es kostete damals noch einen Fünfliber je Quadratmeter. 4 Häuser wurden in der Folge an junge, interessierte Genossenschafter aus Uetikon verkauft, 2 durch beteiligte Handwerker für sich oder Mitarbeiter übernommen.
Am 4. Mai 1946 fand die erste ordentliche Generalversammlung statt.
Erstbezugstermine der bisher erstellten 3 Mehrfamilienhäuser auf eigenem Land mit insgesamt 15 Wohnungen, welche heute noch im Eigentum der BGU sind:
- 4-Familienhaus Schöneggstrasse 9 1.10.1948
- 5-Familienhaus Schöneggstrasse 6 1.11.1948
- 6-Familienhaus Mühlestrasse 13 1.10.1961
Nach und nach wuchs die Genossenschaft durch Mieter und Uetiker Handwerker. An sie wurden auch die meisten Arbeiten vergeben.
Im Jahre 1948 unterstützte die BGU in der Mühle die Erstellung eines Einfamilienhauses samt Werkstatt, welches später durch den Mieter übernommen wurde.
Leistete die Gemeinde bis anhin aus eigenem Interesse bei allen Bauten Unterstützung durch Subventionen, verzichtete sie bei der Erstellung von 3 Doppeleinfamilienhäusern im Oergelacker 1953 auf Unterstützung mit der Begründung, die Wohnungsnot habe nachgelassen. Die 6 Wohneinheiten wurden schliesslich auf privater Basis realisiert und fanden Käufer ausserhalb der Genossenschaft.
Am 30. März 1998 lehnte die Gemeindeversammlung einen Baurechtsvertrag mit der BGU für die Erstellung von Familienwohnungen in der Scheug ab. 2006 schlug ein weiterer Versuch fehl, auf Baurechtsland Wohnungen zu erstellen, diesmal in der Hueb mit der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Männedorf-Uetikon als Landeigentümerin.
Aus ähnlichen Gründen wie vor 70 Jahren, damals Wohnungsnot, heute zu teure Wohnungszinsen für viele junge Familien, wird im Frühling 2015 auf Baurechtsland der Politischen Gemeinde in der Scheug eine Überbauung mit 27 vorwiegend 41/2-Zimmer-Wohnungen in Angriff genommen. Dieses Projekt konnte Ende 2017 abgeschlossen werden mit dem Erstbezug der Wohnungen am 1.12.2017.
Mitglieder der Genossenschaft sind nach wie vor aktive und ehemalige Mietende sowie Handwerker.